Meine ersten Kontakte zu Reiki hatte ich durch unsere Pferde. Unser damals dreijahriger Manolo hatte mehrere Lungenentzündungen hinter sich und war in einem schlechten gesundheitlichen Zustand. Durch eine Blutuntersuchung stellte sich heraus, dass er allergisch auf Heu und einige Kraftfuttersorten reagierte. Er wurde auf Silage umgestellt und seinen Lungen ging es sofort besser. Was blieb, war eine starke Verspannung im Bereich des Vorderkörpers. Er hielt oft die Luft an, wenn man mit ihm arbeitete. Aus diesem Grund ließen wir ihn osteopathisch behandeln. Die Therapeutin schaute sich ihn zuerst im Stehen und dann in der Bewegung an. Anschließend fing sie, ohne viele Erklärungen an, an ihm zu arbeiten. Manches davon kam mir bekannt vor, Anderes konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht einordnen. Sie legte ihm die Hände auf verschiedene Körperpartien und dann passierte erst mal nichts. Aber Manolo stand ganz brav und ließ den Hals immer mehr fallen. Er seufzte und hatte die Augen halb geschlossen. Er entspannte sich von Minute zu Minute immer mehr. Frau K. (Abkürzung frei erfunden) wechselte die Positionen der Hände. Mal lagen sie auf der Stirn, mal auf dem Widerrist, dann bewegte sie seine Beine und alle Gelenke, es war eine Mischung aus verschiedenen Techniken. Einen wirklichen Reim konnte ich mir damals nicht darauf machen. Frau K. nahm noch ein paar Mähnenhaare mit – für irgend eine „komische“ Untersuchung. Manolo sollte dann erst mal zwei Tage Pause bekommen.
Reiki beim Pferd
Gesagt, getan. Erster Arbeitstag: Nur etwas Führen im Schritt und einige Bodenarbeitsübungen – das Pferd war schon etwas verändert, aufmerksamer. Am darauffolgenden Tag wurde es longiert; danach wurde Manolo zwei- bis dreimal pro Woche für 30 min gearbeitet. Unsere Reitlehrerin (Sabine Scheffel / Pfalzhof in Ellerstadt) erteilte meinem Mann und mir abwechselnd einmal die Woche eine Einzelstunde. Manolo war ein sehr impulsives Pferd. Aber er lernte schnell. Die wichtigste Lektion war das Anhalten ohne Zügel. Das haben wir uns an der Longe gleich nach dem Loslaufen erarbeitet. Nur auf Körpersprache und Stimmkommando blieb er stehen, aus jeder Gangart. So durchlief er die vielen kleinen Übungen und nach ca 12 Wochen konnte man ihn in allen Gangarten auf dem Zirkel reiten.
Seine Schreckhaftigkeit hatte er noch nicht verloren. Parallel zu der Arbeit unter dem Sattel haben wir ihn auf die GHP, die Gelassenheitsprüfung der Reiterlichen Vereinigung FN, vorbereitet. Er hat sie bestanden. Das war ein hartes Stück Arbeit für meinen Mann und ihn. Mit 5 habe ich mit ihm das Longierabzeichen gemacht. Wir haben bestanden, obwohl er auch hier wieder zeigte, dass er auch ganz anders kann. In dieser Zeit kam Frau K. auf den Hof und führte einen Kurs für Pferdemassage durch. Sie zeigte uns Griffe und Techniken zum Lockern der Muskulatur. Und dann fuhr sie mit den Händen übers Pferd – mit einigen Zentimetern Abstand zum Fell. Heute weiß ich, dass sie die Aura ausgestrichen hat und wohl auch einen Chakrenausgleich durchgeführt hat. Ich habe mir gleich wieder Alles aufgeschrieben und mit ihm einmal pro Woche die Prozedur durchgeführt. Er wurde immer lockerer im Hals und Brustbereich, atmete tiefer…